Karpaltunnelsyndrom

Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um das häufigste Nervenkompressionssyndrom. Hierbei liegt eine Einengung des Mittelnerven (Nervus medianus) am Handgelenk vor. Der Mittelnerv verläuft hier durch einen knöchernen Kanal, der von den Handwurzelknochen (Karpalknochen) gebildet wird. Die Ursache der Nerveneinengung ist in der Regel nicht bekannt. Die betroffenen Patienten leiden unter einem schmerzhaften Einschlafen der Hand, das vor allem nachts auftritt. Die Schmerzen können bis in den Oberarm ausstrahlen. In fortgeschrittenen Fällen kann ein dauerhaftes Taubheitsgefühl der Finger und eine Lähmung der Daumenmuskeln vorliegen. Die operative Behandlung besteht aus einer Eröffnung des Karpaltunneldaches. Hierdurch wird der Druck vom Mittelnerv genommen, so dass gerade die typischen nächtlichen Schmerzen in der Regel sofort verschwunden sind. Liegt ein dauerhaftes Taubheitsgefühl vor, kann die Erholung des Nervs deutlich länger dauern.

Sulcus nervi ulnaris Syndrom (Cubitaltunnelsyndrom)

Das Sulcus-nervi-ulnaris-Syndrom stellt eine Einengung des Ellennerven (Nervus ulnaris) dar. Die Engstelle liegt hierbei im Bereich eines knöchernen Kanals am Ellenbogen („Musikknochen“). Ursächlich kann ein Reizzustand der Muskeln und Sehnen in diesem Bereich sein, aber auch Überbeine, Entzündungen oder z.B. die Folge eines Knochenbruchs. Die betroffenen Patienten leiden unter einem  wiederkehrenden oder dauerhaften, teilweise schmerzhaften Einschlafen des Ring- und Kleinfingers am betroffenen Arm. Wenn die konservative Therapie keine Besserung bringt, ist ein operatives Vorgehen sinnvoll. Die operative Therapie besteht aus einer Eröffnung des Cubitaltunneldaches, gelegentlich kann auch eine Verlagerung des Nervs erforderlich sein, um eine weitere Druckbelastung zu verhindern. Liegt ein dauerhaftes Taubheitsgefühl vor, braucht die Erholung des Nervs in der Regel einige Wochen bis Monate.

Loge-de-Guyon-Syndrom

Die Einengung des Ellennervs am Handgelenk wird, da der Ellennerv hier durch einen anatomisch so bezeichneten Kanal tritt, als Loge-de-Guyon-Syndrom bezeichnet. Diese Einengung tritt deutlich seltener auf als die Einengung des Ellennervs am Ellenbogen. Die betroffenen Patienten leiden in der Regel unter einer Lähmung der Handbinnenmuskeln, die sich in einer Bewegungseinschränkung der Finger äußert. Zudem beklagen manche Patienten krampfartige Beschwerden der Hand. Wenn die konservative Therapie keine Besserung bringt, besteht die operative Behandlung in einer Eröffnung des Loge-de-Guyon-Daches, ähnlich dem Vorgehen bei einem Karpaltunnelsyndrom. Die Erholung des Nerven ist dabei abhängig von der Ausprägung der Nervenschädigung.

weitere Nervenkompressionssyndrome

Es gibt noch weitere Nervenkompressionssyndrome am Arm, die jedoch insgesamt selten sind. Neben einer Einengung des Mittelnerven am Unterarm (Interosseus anterior Syndrom) ist dabei auch noch eine Einengung des Speichennerven (N. radialis) zu nennen. Dieser kann am Unterarm (Supinator-Logen-Syndrom) oder auch am Handgelenk (Wartenberg-Syndrom) eingeengt sein.